
Hier ein kleiner Auszug über Wirkungsweisen von Cannabisextrakten, welche bereits durch Studien belegt wurden.
Schon in den 70er und 80er Jahren wurde durch viele Studien belegt, dass Cannabinoide nach einer Chemotherapie durchaus besser gegen Übelkeit und Erbrechen wirkten, als die damals anderen eingesetzten Medikamente.
2011 wurde eine Studie zur Behandlung der Spastik bei Multipler Sklerose durchgeführt. Von 572 Patienten sprachen 272 innerhalb von vier Wochen der Behandlung auf den Cannabisextrakt an. Die Spastik reduzierte sich um mehr als 20 % und die Schlafqualität wurde verbessert.
Weitere Studien belegen, dass selbst gerauchtes Cannabis der Appetitlosigkeit bei HIV Patienten entgegen wirkt. Auch bei Tumorerkrankungen und Alzheimer zeigten Cannabinoide ihre Wirksamkeit gegen Gewichtsverlust und Appetitlosigkeit. Vor allem sind Cannabinoide wirksam bei Multipler Sklerose und bei chronischen Schmerzen.
Mit Nebenwirkungen hat man für gewöhnlich kaum zu rechnen, wenn die Cannabisextrakte gemeinsam mit der Ärztin / dem Arzt ausgesucht und auf dessen Empfehlung hin dosiert werden. Daher ist nur bei Missbrauch dieser Substanzen, vor allem wenn sie mehr als 0,2 % THC enthalten, mit Nebenwirkungen zu rechnen. Diese können sich dann in Angst und Panik äußern, auch kann es zur Beeinträchtigung des Gedächtnisses kommen, die Zeitwahrnehmung stören und zu Euphorie führen. Insbesondere bei Jugendlichen ist die Neigung zu diesen Nebenwirkungen deutlich erhöht. Während der Anfangszeit der Therapie kann es zu Müdigkeit, Schwindel, Tachykardie, Mundtrockenheit, Muskelentspannung und erhöhtem Appetit kommen. Gegen diese Nebenwirkungen jedoch entwickelt der Körper nach absehbarer Zeit eine Toleranz. Zu Entzugserscheinungen nach Absetzen des Konsums kommt es nur nach langer Zeit und starkem Konsum der Cannabispräparate. Diese sind vergleichbar mit dem Tabakentzug bei einem Raucher. Man wird unruhig, ist gereizt, schwitzt übermäßig und leidet unter Schlaf- und Appetitlosigkeit.
Wer bereits regelmäßig andere Medikamente nimmt, muss zwingend vor dem Konsum von Cannabisextrakten Rücksprache mit seiner Ärztin / seinem Arzt halten, da es zu Wechselwirkungen kommen kann. Zu Beginn der Therapie mit Cannabinoiden können sowohl die Fahrtüchtigkeit, als auch die Bedienung von Maschinen beeinträchtigt werden. Nach längerer Zeit des konstanten Konsums wird es aber zur bereits erwähnten Toleranz kommen, durch die die Teilnahme am öffentlichen Straßenverkehr dann wieder uneingeschränkt möglich ist. Durch die bis dahin bereits mögliche Symptomverbesserung kann die Führung eines Kraftfahrzeugs sogar deutlich verbessert werden.
Quelle: https://www.aerzteblatt.de/archiv/127598/Das-therapeutische-Potenzial-von-Cannabis-und-Cannabinoiden